Heute möchte ich dir den dritten Teil vorstellen, von
„Lifestyle Ecuador: Wie fühlt es sich an, im Dschungel zu wohnen?“
Du hast Teil 1 oder Teil 2 verpasst? Klick dich rein und gewinne den vollen Eindruck über den Dschungel.
Die Eckdaten:
- Ich verliebte mich in einen Ecuadorianer, wir fühlten uns wie Tarzan und Jane
- Er lebte im Dschungel und arbeitete im Cuyabeno-Reservat als Guide
- Ich warf meine Reisepläne über den Haufen und blieb bei ihm
- Mehrere Monate durfte ich erfahren, wie es sich anfühlt, im Dschungel zu wohnen, das war mein „Lifestyle Ecuador“
# 9 Tiere des Urwalds sind keine Streicheltiere.
Auch wenn der Stammeshäuptling dir sagt, sein Otter wäre zahm, glaub es nicht. Er wirft ihm einen Fisch hin, der Otter quiekt und schmatzt vor Freude. Du läufst in Richtung Dorfmitte und lässt dir die Stelzenhäuser zeigen. In einem davon wirst du heute Nacht schlafen, weil du auf der Dorffeier eingeladen bist. Kein Tourist ist da, nur du und dein Liebster und du fühlst dich fast wie eine Einheimische. Und das süße Otterkind hört nicht auf, um deine Füße herumzuwuseln. Er quiekt und schaut dich mit Kulleraugen an. Kannst du es dir vorstellen?
„Ich hab keinen Fisch für dich.“
Der Urwald ist kein Streichelzoo. Nein, strecke jetzt nicht deine Hand nach ihm aus. Was passieren kann?
„Aua!!“
Otter beißt in Finger.
Otter lässt nicht mehr los.
Du schreist, der Häuptling lacht und sagt. „Das macht er bei allen.“
Du denkst an Tollwut.
Otter lässt immer noch nicht los.
Du schüttelst deinen Arm.
Irgendwann lässt der Otter dann doch los.
Es gibt kein Desinfektionsspray und dein Liebster träufelt dir behelfsmäßig Limettensaft auf den pochenden, geröteten und geschwollenen Finger. In der Hoffnung, Limetten könnten eine desinfizierende Wirkung haben.
Übrigens …
Es gab auch einen Affen namens Nacho. Er war quasi ein Mitglied dieser indigenen Gemeinde. Der Affe war als Waisenbaby gefunden und großgezogen worden. Seither ist er Teil der Familie, der Menschen im Dorf. Er kletterte an meinem Arm hoch, setzte sich auf meine Schultern und zog an meinen Haaren. Es zupfte ein bisschen, aber seine Finger waren ganz weich. Erst nach eine Weile begriff ich, was er da tat. Er lauste mich. Diese Begegnung war mir bei weitem lieber, als die mit dem Otter. Manchmal kann man sie dann eben doch streicheln und im Dschungel zu wohnen, fühlt sich noch besser an.
# 10 Du siehst endlich Tiere.
Tapire, Anakondas, Flussdelfine, Brüllaffen, Schlangen, Faultiere, Tarantel, Tukane, … all diese Tiere gibt es im Cuyabeno! Und du würdest sie auch sehen, wenn du sie sehen könntest. Wie ich das meine? Im Cuyabeno hat man hervorragende Chancen, Wildtiere zu sichten. Die Wahrscheinlichkeit ist viel höher als in anderen Amazonasregionen. Und trotzdem kann es schwer sein, die Tiere wirklich zu sehen. Selbst wenn du mit einem Guide unterwegs bist, der mit seinem Finger darauf zeigt. Das Auge muss sich erst an den Urwald und seine vielfältigen Grüntöne gewöhnen. Anfangs sieht alles gleich aus. Erst nach Wochen habe ich gelernt, den Urwald und die Tiere differenzierter zu sehen. Das ist definitiv einer der Vorteile, wenn du nicht nur Urlaub im Regenwald machst, sondern im Dschungel wohnst.
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# 11 Du gewöhnst dich NICHT an die schwüle Hitze, aber du lernst, dass der Schweiß zum Wohnen in Ecuador dazugehört.
Anfangs hatte ich Hoffnung. Irgendwann würde sich mein Körper an die 28 Grad Celsius im Schatten gewöhnen. Er tat es nicht. Ich schwitzte munter weiter. Ich schwitzte beim Paddeln, ich schwitzte beim Küssen, ich schwitzte fünf Minuten nach der Dusche. Das Einzige, was sich für mich änderte, war mein Umgang damit. Ich akzeptiere es einfach und badete mindestens zwei mal täglich in der Lagune.
Im Dschungel von Ecuador zu wohnen kann sich wunderbar anfühlen, wenn du lernst, mit den Schattenseiten zu leben.
Ich hoffe, ich konnte dir in den drei Teilen meiner Reihe – „Lifestyle Ecuador: Wie fühlt es sich an, im Dschungel zu wohnen?“ – einen Eindruck vermitteln.
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Träume fliegen mit dem Wind
Ein Roadtrip, der vielseitiger nicht sein könnte. Über dringend gebrauchte neue Lebensträume und der Frage, ob ein Urlaub die Bruchstücke eines Lebens wieder zusammenfügen kann.